Räuchern mit Fichtenharz

Schamanisches Räuchern ist eine alte Praxis, die in vielen Kulturen der Welt verbreitet ist. Dabei werden verschiedene Pflanzen, Harze, Hölzer und andere natürliche Substanzen verbrannt, um eine heilige Atmosphäre zu schaffen, die Körper, Geist und Seele reinigt und harmonisiert.
Schamanisches Räuchern kann auch dazu dienen, Kontakt mit den spirituellen Kräften der Natur aufzunehmen, Schutz und Segen zu erbitten, Visionen zu empfangen oder Heilung zu fördern.
Fichtenharz ist eines der beliebtesten Räucherstoffe im schamanischen Räuchern. Es wird auch Waldweihrauch oder Weihrauch der armen Leute genannt, weil es früher als Ersatz für das kostbare Weihrauchharz aus dem Orient verwendet wurde1. Fichtenharz hat einen intensiven, harzigen und frischen Duft, der an einen Nadelwald erinnert. Es wirkt stark desinfizierend, klärend und euphorisierend. Es kann die Raumluft von Keimen und negativen Energien befreien, die Schwingung erhöhen und die Sinne beleben.
Um mit Fichtenharz zu räuchern, braucht man eine Räucherschale, eine Räucherkohle oder ein Räuchersieb mit einer Kerze darunter, ein Holzschaber oder ein Messer und natürlich das Fichtenharz selbst.
Das Harz kann man entweder direkt vom Baum ernten oder in einem Fachgeschäft kaufen. Wenn man das Harz selbst erntet, sollte man jedoch einige Regeln beachten:
- Man sollte immer den Geist des Baumes oder den übergeordneten Fichten Deva um Erlaubnis fragen, bevor man das Harz nimmt. Man sollte ihm auch sagen, wofür man das Harz verwenden will und ihm danken.
- Man sollte nur die oberste Schicht des Harzes vorsichtig abkratzen und den Baum nicht verletzen. Man sollte auch nur so viel nehmen, wie man braucht, und aufhören, wenn der Baum signalisiert, dass es genug ist.
- Man sollte das Harz mindestens ein Jahr trocknen lassen, bevor man es räuchert. Je länger es trocknet, desto besser entfaltet es seinen Duft.
Um das Fichtenharz zu räuchern, gibt man ein kleines Stück auf die glühende Kohle oder das Sieb und lässt es langsam verglimmen. Man kann das Harz auch mit anderen Räucherstoffen mischen, um eine individuelle Räuchermischung zu kreieren.
Zum Beispiel kann man Fichtenharz mit Wacholderholz, Mistel, Salbei oder Lavendel kombinieren.
Je nach Anlass und Absicht kann man das Fichtenharz für verschiedene Zwecke räuchern:
- Um ein Haus oder eine Wohnung von alten oder negativen Energien zu reinigen. Dabei geht man mit der Räucherschale durch alle Räume und Ecken und lässt den Rauch überall verteilen. Man kann dabei auch Gebete oder Segenssprüche sprechen.
- Um sich selbst oder andere von körperlichen oder seelischen Beschwerden zu heilen. Dabei hält man die Räucherschale vor oder über die betroffene Stelle oder Person und lässt den Rauch darüber streichen. Man kann dabei auch Heilwünsche oder Affirmationen formulieren.
- Um sich auf eine Meditation oder eine schamanische Reise vorzubereiten. Dabei atmet man den Rauch tief ein und aus und lässt sich von seinem Duft in einen entspannten und offenen Zustand versetzen. Man kann dabei auch eine Intention oder eine Frage stellen.
- Um die Naturgeister oder die Ahnen um Rat oder Hilfe zu bitten. Dabei richtet man die Räucherschale in die vier Himmelsrichtungen aus und lässt den Rauch als Opfergabe aufsteigen. Man kann dabei auch eine Anrufung oder eine Bitte aussprechen.
Schamanisches Räuchern mit Fichtenharz ist eine einfache und wirkungsvolle Methode, um sich mit der Kraft der Natur zu verbinden, sich selbst zu reinigen und zu stärken, und spirituelle Erfahrungen zu machen. Es ist jedoch wichtig, dabei immer respektvoll und achtsam zu sein, sowohl gegenüber dem Baum, der das Harz spendet, als auch gegenüber dem Feuer, das das Harz entzündet, und den Wesen, die das Harz anzieht.
Nur so kann man die volle Wirkung und den Segen des Fichtenharzes genießen.
Ahoo